Im November 1973 wurde die SPD-Olympiadorf gegründet und der erste Vorstand gewählt. Unser Selbstverständnis als SPD-Olympiadorf war und ist: Nicht nur Mitwirken an der politischen Willensbildung innerhalb der SPD, sondern auch Einmischen, Mitwirken und Mitgestalten bei Themen vor Ort. Und da gab es im neuen Stadtteil „Olympiadorf“ wahrlich viel zu tun.
Das beherrschende Thema der ersten Jahre waren die gravierenden Baumängel am Gemeinschaftseigentum. Die Bauträger – allen voran die Strauß-Spezies Schlereth (DERAG) und Heckelmann(DEBA) – waren nicht willens, sie zu beseitigen. Auf Grund ihrer Mehrheit in den WEG-Versammlungen bestimmten sie ihnen gefällige Verwalter. Dank der an Silvester 1973 gegründeten Eigentümerinteressengemeinschaft (EIG) gelang es erstmals im Herbst 1974 in der WEG Straßbergerstr. 2-22 mit der ODVG eine dorfeigene Verwaltung zu installieren. Schritt für Schritt gelang es mit Unterstützung der EIG, in allen Wohnungseigentümergemein-schaften des Dorfes neue Verwaltungen zu wählen und in gerichtlichen Verfahren die Beseitigung der Baumängel bzw. Geldzahlungen durchzusetzen. Viele Mitglieder der SPD engagierten sich damals in der EIG
Ab Mitte der Siebziger Jahre spielten Umweltprobleme für das Dorf eine zunehmende Rolle. Die Chemiefirma Bärlocher (südlich der Pressestadt) plante neue Produktionsanlagen, insbesondere für die Verarbeitung hochgiftigen Cadmiums. Und die Lackiererei von BMW stank bei Ostwind. Viele im Dorf engagierten sich, um gegen diese Bedrohungen anzukämpfen. Aber eine muss besonders hervorgehoben werden: Constanze Lindner-Schädlich – damals Vorsitzende der SPD im Olympiadorf und später fast zweieinhalb Jahrzehnte unsere Stadträtin im Münchner Rathaus! Aus heutiger Sicht waren die Erfolge durchschlagend: BMW löste sein Gestanksproblem mit modernster Technologie beim Lackieren. Die Chemiefabrik Bärlocher legte ihre Produktionsanlagen in unmittelbarer Nachbarschaft zu Wohngebieten still.
Auch das gesellschaftliche Leben im Dorf nahm ab Mitte der Siebziger Jahre Fahrt auf: Die beiden Kirchen waren von Anfang an aktiv – unvergessen ist der „Olympiapfarrer“ Summerer. 1974 wurde der Sportverein Olympiadorf (SVO) von 7 SPD-Mitgliedern und Dr. Kurt Mühlhäuser als Vorsitzendem gegründet. Mit seinem Freizeitsportangebot in der Turnhalle der Nadischule und 20 Fußballmannschaften ( davon 17 Junioren ) ist er inzwischen eine feste Größe im Dorf, in dem sich viele ehrenamtlich engagieren. Die SPD im Dorf war wenige Jahre später auch Motor für die Gründung des Kulturvereins Olympiadorf und den Umbau und die Nutzung des ehemaligen Olympiakinos als Veranstaltungsraum – und stellte mit Marianne Saule die erste Vorsitzende. Der Kulturverein mit seinen vielfältigen Aktivitäten ist heute aus dem kulturellen Leben des Dorfes nicht mehr wegzudenken. Der SPD-Ortsverein war es auch, der Ende der Siebziger Jahre mit einem SPD-Sommerfest die Tradition der Dorffeste einführte. Diese werden heute auch von anderen Organisationen mitgetragen.
Mit Münchens Bürgermeisterin Christine Strobl hat die SPD im Dorf seit vielen Jahren eine prominente Vertreterin im Münchner Rathaus. Und mit Simone Burger hat die SPD-Olympiadorf eine weitere Stadträtin ins Rathaus schicken können. Schließlich soll die SPD im Dorf bei Wahlen – wie in den letzten über 40 Jahren – auch in Zukunft am besten abschneiden und sich weiter für die Interessen der Mitbürgerinnen und Mitbürger vor Ort engagieren. Sie sind herzlich eingeladen mitzumachen !
Dr. Kurt Mühlhäuser