Es hätte alles gut werden können: Mit dem Grundsatzbeschluss hat sich der Stadtrat im Juli 2016 dafür ausgesprochen, den nicht mehr benötigten Busbahnhof landschafts- und bestandsorientiert weiter zu planen. Das Planungsreferat sollte hierfür die Varianten Besucher-Informationszentrum, Grüner Auftakt und Mobilitätsstation vertieft untersuchen und Planungskonzepte entwickeln. Planungskonzepte, die eine massive Bebauung des ehemaligen Busbahnhofes vorsehen (Hotel, Studentenwohnen), werden nicht weiter verfolgt.
Dann hat sich im Dezember 2017 der Aufsichtsrat der Olympiaparkgesellschaft dafür ausgesprochen, möglichst bis zum 50-jährigen Jubiläum des Olympiaparks ein Museum oder Ausstellungsflächen am Busbahnhof zu ermöglichen.
Aufbauend auf diesen Vorgaben, erarbeitete das Planungsreferat im April dieses Jahres einen Beschlussentwurf, in dem drei unterschiedliche Planungskonzepte entwickelt wurden:
1. Besucher-Informationszentrum mit Ausstellung/Museum in den Varianten
* Ausstellungshalle unter dem existierenden Dach
* Ausstellungshalle als schwebender Block neben dem Tunnelbauwerk
* Ausstellungshalle als Kubus auf dem Tunnelbauwerk
2. Planungskonzept Wasserspiele Olympia
3. Planungskonzept Mobilitätsstation Olympia
Diese Vorlage ist dem Bezirksausschuss zur Stellungnahme vorgelegt und von dem Gremium mit Stimmenmehrheit von CDU-Fraktion und Teilen der SPD-Fraktion – die SPD Mitglieder aus dem Olympiadorf haben für die Vorlage gestimmt – abgelehnt worden mit der Forderung, auf dem gesamten Areal die Errichtung eines Seniorenheimes zu prüfen.
Auch die Bürgerversammlung des 11. Stadtbezirkes schloss sich dieser Forderung an. Daraufhin hat der Stadtrat die Vorlage vertagt und um Stellungnahmen des Sozial- und Planungsreferates zu dem Standort für eine mögliche Senioreneinrichtung gebeten.
Und nun bleibt beim Busbahnhof in nächster Zeit alles so wie es ist: ein abweisender Ort am Hauptzugang für Besucher des Olympiaparks, die mit öffentlichen Verkehrsmitteln kommen: Abgesperrt mit einem Bauzaun, mit abgestützten Dächern und von Unkraut überwuchert.
Die SPD Olympiadorf spricht sich nachdrücklich gegen den Bau eines Senioren- /Pflegeheimes am Busbahnhof aus. Dieser Ort ist für eine intensive Bebauung ungeeignet. Vielmehr sollte der Busbahnhof als Entree zum Olympiapark aufgewertet werden.
Der Vorstand der SPD hat sich im April mit den Vorschlägen des Planungsreferates auseinander gesetzt und nachfolgende Stellungnahme zum Eckdatenbeschluss des Planungsreferates vom April 2018 erarbeitet.
1. Von allen möglichen Varianten der Neugestaltung bevorzugen wir den Vorschlag des Planungsrefeerates „Besucher-Informationszentrum mit Ausstellungshalle unter dem existierenden Dach mit Untergeschoss“ (siehe Planungsskizze). Diese Variante lässt die größere Flexibilität für die spätere Nutzung zu, hat planungsrechtlich keine Schwierigkeiten und ermöglicht auch genügend Ausstellungsfläche für ein Olympiamuseum. Diese Variante kann im weiteren Verfahren sicher noch optimiert werden.
2. Die Varianten „Schwebender Block“ und „Kubus“ finden keine Zustimmung. Sie sind unserer Meinung nach zu dominant und wählen das Museum als beherrschendes Thema. Das Entree des Olympiaparks tritt stark in den Hintergrund. Auf die ungeklärten planungsrechtlichen Fragen wird in der Vorlage bereits eingegangen.
3. Die Variante Mobilitätsstation halten wir für banal. Die Wasserspiele sind eine gute Idee, ob sie aber an dieser Stelle, direkt an der Lerchenauer Straße angenommen werden, ist fraglich.
4. Im geplanten Wettbewerb sollte auch der Nordeingang des U-Bahnhofes mit bearbeitet werden. Hier nur auf die Fahrradabstellanlage zu verweisen, ist nicht ausreichend. Zumindest sollte mit überlegt werden, wie der „versteckte Platz mit Brunnen“ in den Eingangsbereich zum Olympiadorf besser einbezogen werden kann und damit auch als Gestaltungselement mehr Bedeutung bekommt.
Constanze Lindner-Schädlich